Kooperation als Instrument des strategischen Risikomanagements
Unterschiedliche einzelwirtschaftliche Motive liegen der Kooperation von Unternehmen zugrunde. Eine Vielzahl entsprechender Kataloge und etliche Systematisierungen existieren. Größenvorteile in der Leistungserstellung zu erreichen, der Marktgegenseite vielfältige Problemlösungen anzubieten und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, führen häufig zu Kooperationsentscheidungen. Doch auch die Verbesserung des unternehmerischen Risikostatus wird immer wieder als Ursache für Kooperationen genannt. Im aktuellen Umfeld, in dem die Bonität wesentlich zu den Finanzierungskonditionen beiträgt, ist es nicht überraschend, dass dieser Zusammenhang stärker in den Fokus tritt. Doch anders als die Wirkungsmechanismen der economies of scale und economies of scope, sind die economies of risk bislang weit weniger untersucht. Dies gilt sowohl für die Transmission der Kooperationseffekte auf das Risiko als auch für die Risiken, die durch die Kooperationen neu entstehen. Die empirische Evidenz ist bislang ebenso wenig erfasst wie die theoretische Analyse geleistet ist. Vor diesem Hintergrund erarbeitet Peter Ebertz einen konzeptionellen Rahmen, um genau diese Zusammenhänge zu erforschen. Er identifiziert die Merkmale von Kooperationen, die risikorelevant sind und wie letztere in risikopolitische Strategien einzubeziehen sind. Im Zentrum steht dabei die risikorelevante Differenzierung unterschiedlicher Kooperationstypen. Unterschieden werden erstens additive und komplementäre Kooperationsmuster sowie zweitens Risikowirkungen in Abhängigkeit von der Outputwirkung zwischen den Kooperationspartnern. Peter Ebertz analysiert die risikorelevanten Wirkungen von Unternehmenskooperationen umfassend im Rahmen seiner eben fertig gestellten Dissertation und stellt in diesem Arbeitspapier einige Ergebnisse zur Diskussion. Es handelt sich um eine Arbeit aus dem IfG-Cluster Unternehmenskooperationen.