Ölgewinnung im Irak: anhaltender Niedergang oder Aufschwung?
Nach dem Golfkrieg 1991 brach die Ölgewinnung des Irak aufgrund von Kriegsschäden drastisch ein; Ölexporte durch die UN wurden untersagt. Während 1989 noch 2,8 Mill. Barrel pro Tag (mbd) gefördert wurden, waren es 1991 nur noch 0,2 mbd. Ende 1996 wurde dem Irak erlaubt, in begrenztem Umfang Öl zur Finanzierung von Lebensmittel- und Medikamentenimporten ("Oil-for-food"-Programm) zu exportieren; entsprechend wurde die Ölgewinnung über den Inlandsbedarf hinaus gesteigert. Im Jahre 2002 trug der Irak mit 2 mbd rund 2,5 % zur Weltölgewinnung bei. Käme es zu einem Krieg, würde die irakische Ölförderung erneut stark zurückgeworfen. Ein Ausfall der Ölförderung im Irak dürfte - vor allem wegen der derzeit geringen kommerziellen Lagerbestände in den USA - einen Preisschub auslösen; ein hohes Preisniveau wäre aber nur von kurzer Dauer, wenn diese Verknappung durch die Freigabe staatlich kontrollierter Ölbestände und durch Produktionssteigerungen in anderen Ölförderländern rasch überwunden wird. Würde der Konflikt um den Irak friedlich beigelegt, so könnte der Irak seine Ölgewinnung mit Hilfe ausländischer Investitionen innerhalb weniger Jahre so deutlich steigern, dass eine Dämpfung der Ölpreise sowie Diskussionen über die Aufteilung der Produktionsquoten innerhalb der OPEC die Folge wären.
Year of publication: |
2003
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Authors: | Horn, Manfred |
Published in: |
DIW Wochenbericht. - DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), ISSN 0012-1304. - Vol. 70.2003, 10, p. 157-163
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Publisher: |
DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) |
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