Arbeitsmarktpolitik als Gesellschaftspolitik: Diskursive Deutungsrahmen im Kontext der Etablierung aktiver Arbeitsmarktpolitik in den 1960er-Jahren im deutsch-österreichischen Vergleich

Mit dem Arbeitsmarktförderungsgesetz (AMFG) bzw. dem Arbeitsförderungsgesetz (AFG) wurde Ende der 1960er-Jahre in Österreich und Deutschland unter vergleichbaren ökonomischen Ausgangsbedingungen ein weitreichender Policy-Wandel im Politikfeld staatlicher Arbeitsmarktpolitik (AMP) vollzogen. Die Art und Weise, wie dies geschah, war dabei zentral vom schwedischen Modell einer aktiven AMP geprägt, das als Beispiel guter Praxis von internationalen Organisationen wie insbesondere der OECD propagiert wurde. Das vorliegende Paper untersucht die diskursiven Deutungsrahmen, die mit den Reformen im politischen Diskurs der beiden Länder verbunden waren. Dadurch soll es gelingen, in international vergleichender Perspektive einen Beitrag zu einem vertieften Verständnis von Policy-Wandel zu leisten und zugleich nach den epistemischen Voraussetzungen aktueller Debatten um AMP zu fragen.