Archivierung und Zugang zu qualitativen Daten
[Einleitung] Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge und Ergebnisse eines vom Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) und dem Datenservicezentrum Qualiservice am 27. und 28. April 2018 an der Universität Bremen veranstalteten Workshops zum Thema "Archivierung und Zugang zu qualitativen Daten". Ziel des Workshops mit mehr als 50 Forschenden verschiedener sozial- und geisteswissenschaftlicher Disziplinen sowie Vertreterinnen und Vertretern von Forschungsdatenzentren war es, bisherige Erfahrungen zu evaluieren und Anforderungen für eine verbesserte Archivierungsinfrastruktur in der qualitativen Forschung zu benennen. Es ist bislang nicht selbstverständlich, dass Daten aus der qualitativen Sozialforschung außerhalb der Entstehungskontexte archiviert und in kuratierter Form für externe Sekundärnutzungen in Lehre und Forschung bereitgestellt werden. Während Archivierung und Sekundäranalysen quantitativer Daten in den Sozialwissenschaften seit vielen Jahrzehnten fest etabliert sind, ist die Diskussion um die Archivierung und Bereitstellung qualitativer Daten deutlich jünger. In Großbritannien gibt es mit Qualidata als Teil des UK Data Archives in Essex seit 1994 ein zentrales Archiv für Forschungsdaten, das ganz dezidiert auch qualitatives Material kuratiert, archiviert und für Sekundärnutzungen in Forschung und Lehre bereitstellt (Corti, in diesem Band). In Deutschland sind entsprechende institutionalisierte Archivierungsformen für qualitative Daten jedoch noch im Aufbau. Die Aktivitäten des Bremer Archivs für Lebenslaufforschung (ALLF, später Qualiservice; Kretzer und Diepenbroek, in diesem Band) und des RatSWD haben hierbei wichtige Impulse gesetzt. So untersuchte das Archiv für Lebenslaufforschung zusammen mit der GESIS bereits Anfang der 2000er Jahre die Bedarfe für ein Servicezentrum für qualitative Interviewdaten (Opitz und Mauer 2005, Medjedović und Witzel 2010, Medjedović 2014), schob gemeinsam mit Qualidata erste Studien zu Sekundäranalysen von qualitativen Daten an (Corti/Witzel/Bishop 2005) und koordinierte die ersten Vernetzungsaktivitäten qualitativer Archive in Europa (Rasmussen 2010/2011). Daneben trugen insbesondere die Aktivitäten des RatSWD und Initiativen des Wissenschaftsrates (WR) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für eine verbesserte Forschungsdateninfrastruktur dazu bei, dass die Diskussion um Möglichkeiten und Grenzen einer sekundäranalytischen Verwendung qualitativer Forschungsdaten und die dafür erforderliche Archivinfrastruktur auf breiterer Basis geführt wurde (Kluge und Opitz 1999; Mruck et al. 2000; Corti/Witzel/Bishop 2005; Knoblauch und Solga 2011; Hirschauer 2014; RatSWD 2015). [...]
Year of publication: |
2018
|
---|---|
Authors: | Bambey, Doris ; Corti, Louise ; Diepenbroek, Michael ; Dunkel, Wolfgang ; Hanekop, Heidemarie ; Hollstein, Betina ; Imeri, Sabine ; Knoblauch, Hubert ; Kretzer, Susanne ; Meier zu Verl, Christian ; Meyer, Christian ; Meyermann, Alexia ; Porzelt, Maike ; Rittberger, Marc ; Strübing, Jörg ; von Unger, Hella ; Wilke, René |
Publisher: |
Berlin : Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) |
Saved in:
freely available
Series: | RatSWD Working Paper ; 267 |
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Type of publication: | Book / Working Paper |
Type of publication (narrower categories): | Working Paper |
Language: | German |
Other identifiers: | 10.17620/02671.35 [DOI] 1040384595 [GVK] hdl:10419/196839 [Handle] |
Source: |
Persistent link: https://www.econbiz.de/10012006642
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