Schon immer bestand großes Interesse daran den Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Arbeitslosenrate und dem Wachstum des wirtschaftlichen Outputs zu erklären. Der erste dem dieses empirisch nachweisbar gelang, war Okun (1962), der eine inverses Verhältnis dieser beiden Parameter empirisch nachwiesen konnte. Ob der Wichtigkeit dieser Entdeckung wird dieser Zusammenhang, der seither als makroökonomische Faustregel gilt, als „Okun´s Gesetz“ bezeichnet. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach vorhandenen Asymmetrien in Okun´s Gesetzt: Genauer wird der Frage nachgegangen, ob sich das Verhalten der Arbeitslosenrate nachweisbar ändert, je nachdem ob sich die Wirtschaft in einem Aufschwung oder einer Rezession befindet, und, falls dem so ist, ob Aufschwung oder Rezession das Wachstum der Arbeitslosenrate stärker beeinflussen. Dieser Fragestellung wird anhand eines Samples, bestehend aus 7 OECD Ländern (AUS, CAN, FRA, ITA, JAP, U.K, U.S) wird mithilfe eines sogenannten „Regime-switching“-Modells, wie auch von Crespo-Cuaresma (2003) verwendet, nachgegangen. Besonders an diesem Modell ist die Tatsache, dass es in der Lage ist, den Wachstumswert ab dem man von Wirtschaftswachstum sprechen kann, endogen zu ermitteln. In den meisten bisherigen Studien wird dieser Schwellenwert als 0 angenommen, während das hier verwendete Modell nur solche Perioden als Expansion bezeichnet die über einem langfristig durchschnittlichen Schwellenwert liegen. Wie auch in vorhergegangenen, ähnlichen Studien, können auch hier klare Indizien für bestehende Asymmetrien in Okun´s Gesetz nachgewiesen werden. In AUS, CAN und U.S haben Rezessionen einen nachweislich stärkeren Einfluss auf die Änderung der Arbeitslosenrate. In FRA, ITA und U.K wirkt sich ein wirtschaftlicher Aufschwung stärker aus. Für JAP können keine signifikanten Ergebnisse gefunden werden, jedoch, falls überhaupt, so dürften sich auch hier Rezessionen etwas stärker auf das Wachstum der Arbeitslosenrate auswirken. Insgesamt werden demnach eindeutige Symmetrien festgestellt, jedoch kann aufgrund der länderspezifischen Resultate keine klare Richtung festgestellt werden. Dennoch sind auch solch unregelmäßige Ergebnisse hilfreich, da sie die speziellen Umstände jedes der betrachteten Länder hervorheben, und demnach sehr nützlich für politische Entscheidungsträger sein können.