Außenhandelsstrategien und Handelsentwicklung Osteuropas, Rußlands und der Ukraine im Vergleich zur Europäischen Union

Die Liberalisierung im Handel mit den Assoziierungsländern ist auch in den sensiblen Bereichen weit vorangeschritten und wird 1997 (ausgenommen Landwirtschaft) abgeschlossen. Zu Beginn der 90er Jahre haben zwar die Visegrad-Länder ihre Marktanteile in der EU bei sensiblen Erzeugnissen ausgebaut, doch ging ihre Wettbewerbsfähigkeit gerade in diesen Bereichen in den letzten Jahren zurück. Das Exportwachstum wird offensichtlich inzwischen durch "nichtsensible" Industrieerzeugnisse getragen. Vor dem Hintergrund der geringen EU-Marktanteile der MOB-Länder sind die Ängste vor starkem Konkurrenzdruck aus Osteuropa sicherlich übertrieben, zumal die westeuropäischen Produzenten sich weitgehend erfolgreich an die neuen Rahmenbedingungen angepaßt haben (Passive Lohnveredelung, Produktdifferenzierung, Direktinvestitionen). Insbesondere in arbeitsintensiven Zweigen (Bekleidung) wurden dadurch bereits laufende Strukturprozesse verschärft, doch erfolgen solche Entwicklungen bei zunehmender wirtschaftlicher Integration zwangsläufig und sind langfristig positiv zu bewerten. Angesichts des erheblichen Modernisierungsbedarfs der östlichen Volkswirtschaften werden die westeuropäischen Industrieländer künftfg von der steigenden Investitionsgüternachfrage profitieren.