Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf die Arbeitsmärkte der neuen Mitgliedstaaten und der EU-15, insbesondere Deutschland
Mit dem Beitritt der neuen Mitgliedstaaten (NMS)3 rückt die Frage, wie sich die Integration der NMS auf die Arbeitsmärkte in der erweiterten Union auswirkt, in den Vordergrund. Befürchtet werden vor dem Hintergrund hoher Einkommensunterschiede sinkende Löhne und Beschäftigungseinbußen in den gegenwärtigen Mitgliedstaaten. Aus theoretischer Sicht sind die Arbeitsmarkteffekte der Integration von Ländern mit unterschiedlicher Kapital- und Arbeitausstattung nicht eindeutig zu klären. Je nachdem welche Erweiterungen bzw. Modifikationen des Standardmodells der Integrationstheorie getroffen werden, ergeben sich unterschiedliche Auswirkungen der Integration auf die beteiligten Länder und Produktionsfaktoren bis hin zur Divergenzhypothese, wonach dauerhafte Unterschiede in den Faktorpreisen aufgrund unterschiedlicher Produktivitäten der Produktionsfaktoren zu erwarten wären (Kap.2). Die Studie untersucht daher zunächst empirisch mögliche Einflusskanäle? Handel, Kapitalströme und Migration - auf die Beschäftigungs- und Lohnentwicklung in der erweiterten Union (Kap.3). In einem zweiten Schritt wird der Einfluss dieser Veränderungen anhand der Entwicklung zentraler Arbeitsmarktindikatoren jeweils im Vergleich von EU- 15/Deutschland und den NMS untersucht. (Kap.4) Als mögliche Barrieren der zu erwartenden Anpassungen auf den Arbeitsmärkten der NMS sind auch die institutionellen Rahmenbedingungen auf diesen Märkten zu berücksichtigen. Untersucht werden mögliche Einflüsse institutioneller Regelungen am Beispiel der Tarifverhandlungssysteme und der Belastung der Arbeitskosten durch Steuern und Sozialabgaben in den NMS. Beides beeinflusst die Arbeitsnachfrage und hat Auswirkungen auf die Position dieser Länder im Standortwettbewerb (Kap. 5).