Beiträge zur zeitgenössischen Afghanistanforschung: Vorträge auf einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft Afghanistan am 6. und 7. Juli 1995 in Bochum
Die 10. wissenschaftliche Tagung der Arbeitsgemeinschaft Afghanistan (AGA), die am 6. und 7. Juli 1995 im Institut für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik der Ruhr-Universität Bochum stattfand, beschäftigte sich mit einem breiten Themenspektrum, das in diesem Tagungsband durch Beiträge zu den kulturellen und politischen Beziehungen Afghanistans (Kapitel I), zu Ethnizitätsaspekten innerafghanischer Konflikte (Kapitel II) sowie zu ökonomischen und soziokulturellen Aspekten des Aufbaus und Wiederaufbaus in Afghanistan (Kapitel III) repräsentiert wird. Zuvor reiht der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Afghanistan, Siegmar W. Breckle, in seiner Tagungseinführung die Schwerpunkttagungen und weiteren Aktivitäten der AGA seit deren Gründung im Jahre 1966 in den Kontext der deutsch-afghanischen Wissenschafts- und Kulturbeziehungen ein. Obwohl die Ziele der Arbeitsgemeinschaft nur schwer zu erfüllen sind – die Förderung des Erfahrungsaustausches über Feldforschungen mangels Feldforschungsmöglichkeiten, die Unterstützung des Informationsaustausches mangels Ansprechpartnern in Afghanistan –, ist die AGA nicht funktionslos: Sie bietet ein wissenschaftliches Forum für Afghanistankunde, leistet Hilfestellung bei einschlägigen Publikationen, dient als Kristallisationspunkt für Auslandsafghanen und europäische, an Afghanistan interessierte Wissenschaftler und vereint somit ein erhebliches Reservoir an "Know-how", das bei einem möglichen Wiederaufbau nutzbar gemacht werden könnte. Mit der Herausgabe dieses Tagungsbandes ist der Wunsch verbunden, einerseits zur weiteren wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Afghansitan anzuregen und andererseits Praktikern, die in den auswärtigen Beziehungen zu und der Entwicklungszusammenarbeit mit Afghanistan engagiert sind, vertiefende Einblicke in einige historisch gewachsene Spezifika des Landes zu vermitteln.