Braucht Österreich eine Steuerstrukturreform?
Ein internationaler Vergleich zeigt, dass Österreich hinsichtlich der Besteuerung des Faktors Arbeit einen Spitzenplatz belegt, im Vergleich dazu jedoch kapital- und vermögensbezogene Steuern vernachlässigt. Dies wird deutlich an den Tatsachen, dass nahezu 50% der gesamten Steuereinnahmen durch Abgaben auf Entgelte unselbstständig Beschäftigter erzielt werden und an hohen Marginalbelastungen für niedrige und mittlere Einkommen. Dies stellt, abgesehen von Gerechtigkeitsaspekten, insofern ein Problem dar, als das ein derartig verzerrtes Steuersystem der Regel widerspricht, wonach Faktorerträge gleichmäßig besteuert werden sollen, um Entscheidungsneutralität zu gewährleisten. Darüber hinaus erweisen sich die daraus resultierende Instabilität des gesamten Steuersystems als auch die aufgrund mangelnder Nachhaltigkeit vergangener Steuersenkungen schleichende Verschiebung der Steuerlast zulasten der ArbeitnehmerInnen als Defizite der österreichischen Steuerlegislatur. Begleitet wird diese Problematik von Wettbewerbsnachteilen in Form von höheren Lohnstückkosten. Als Lösungsvorschläge werden hierfür u. a. eine adäquate Besteuerung von Kapitalerträgen und -transaktionen sowie eine Indexierung des Lohnsteuertarifs vorgeschlagen.
Year of publication: |
2009
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Authors: | Farny, Otto ; Mühlböck, Vanessa |
Published in: |
Wirtschaft und Gesellschaft - WuG. - Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik, ISSN 0378-5130. - Vol. 35.2009, 4, p. 515-525
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Publisher: |
Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik |
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