Die vorliegende Dissertation umfasst vier Aufsätze, von denen die ersten beiden die regionale und individuelle Persistenz von Arbeitslosigkeit analysieren. Der dritte Aufsatz erforscht das passende Design für die Höhe von finanziellen Leistungen im Rahmen von Cash-Transfer-Programmen und der vierte Aufsatz präsentiert eine alternative internationale Armutsgrenze verglichen mit der aktuellen offiziellen Armutsgrenze der Weltbank. Während die ersten drei Essays sich auf die Situation Indonesiens beziehen, geht der vierte Aufsatz auf die Situation aller Entwicklungsländer ein. Der erste Essay testet die Hysterese-Hypothese gegen verschiedene Hypothesen zur Persistenz von Arbeitslosigkeitsraten in den Provinzen Indonesiens und verwendet dabei Zeitreihen- und Panel-Unit-Root-Analysen mit Daten aus den Jahren 1990 bis 2012. Die Ergebnisse zeigen einerseits, dass die meisten individuellen Tests auf Provinzebene, die sich auf lineare Trends und CBS-Definitionen stützen, die Hysterese-Hypothese nicht verwerfen können. Andererseits wird die Hysterese-Vermutung vermehrt verworfen, wenn die Tests quadratische Trends und die alte Definition (U1) nutzen. Die wichtigsten Ergebnisse der Tests, die die Hysterese-Hypothese anhand verschiedener Sample-Kategorien, wie beispielsweise Geschlecht, analysieren, legen das Verwerfen der Hypothese ebenfalls nahe. Wenn die Ergebnisse mittels Panel-Daten untersucht werden, verwirft die Mehrheit der Tests Hysterese, ganz gleich ob lineare oder quadratische Trends benutzt werden. Schließlich stellt der Artikel fest, dass lokale Wirtschaftsmaßnahmen zur Investitionsförderung und Politiken, die auf das Wachstum der realen regionalen Mindestlöhne ausgerichtet sind, sich besser als die Erhöhung lokaler staatlicher Ausgaben dazu eignen, die Arbeitslosenquote zu senken und sie an normale Levels auf den lokalen Arbeitsmärkten anzupassen. Der zweite Essay führt eine dynamische Probit-Analyse bezüglich dem Auftreten individueller Arbeitslosigkeit durch und benutzt dabei Paneldaten des National Socio-Economic Surveys (Susenas) von 2008-2010. Der Aufsatz vergleicht mehrere dynamische Random-Effects-Schätzer miteinander, wobei er besonders auf die Ansätze von Heckman (1981) und Wooldridge (2005) eingeht. Die Ergebnisse finden starke Belege für die Persistenz bzw. die zeitliche Abhängigkeit individueller Arbeitslosigkeit in Indonesien. Dieses Resultat fügt sich in die Theorie des "Scar-Unemployment" ein. Der dritte Essay untersucht die derzeitige Empfängergruppe von Cash-Transfer-Programmen (mit Fokus auf BLT und PKH Programmen) in Indonesien. Als Alternative zu bestehenden, fixen, staatlichen Leistungen der indonesischen Regierung im Rahmen der Cash-Transfer-Programme, schlägt der Aufsatz bessere Methoden für das Design und die Berechnung der Höhe der finanziellen Unterstützung vor. Die Ergebnisse zeigen, dass eine signifikante Anzahl von nicht-armen oder nicht-berechtigten Haushalten staatliche Leistungen erhalten. Auf der Grundlage von Simulationen ergeben sich deshalb folgende alternative Optionen für die Höhe der Auszahlungen: (1) die Transferzahlungen so anpassen, dass sie dem Einkommensdefizit des armen Haushalts zzgl. der erwarteten Inflation entsprechen, oder (2) die Leistungen so auszahlen, dass sie dem 75%-Perzentil des Einkommensdefizits der Haushalte zzgl. der erwarteten Inflation in den entsprechenden Provinzen entsprechen. Diese zwei alternativen Optionen reduzieren die regionalen Armutsraten signifikant verglichen mit der derzeitigen fixen und generellen staatlichen Transferleistung. Schließlich zeigen wir mit dem letzten Aufsatz, dass die von Ravallion, Chen, und Sangraula (2009) geschätzte Beziehung zwischen durchschnittlichem Konsum und nationalen Armutsgrenzen für die Herleitung der absoluten internationalen Armutsgrenze in Höhe von $1.25 pro Tag statistisch problematisch ist. Unsere alternative statistische Schätzung erzeugt einen Punktschätzer einer absoluten internationalen Armutsgrenze, der substanziell höher liegt als $1.25 pro Tag; allerdings verfügen die Schätzer über sehr hohe Standardfehler.