Die Auswirkungen der österreichischen Drogengesetzgebung auf das Konsumverhalten von Konsumenten sogenannter Freizeitdrogen
Im Zentrum der gegenständlichen Dissertation steht die kriminologische Untersuchung des Phänomens des Freizeitdrogenkonsums sowie der Population der Freizeitdrogenkonsumenten, in Abgrenzung zur polytoxikomanen Konsumentengrupe der offenen Drogenszene.
Basierend auf der Tatsache, dass die in dieser Arbeit untersuchte Stichprobe in etwa 90% der Konsumenten illegaler Drogen darstellt und diverse Studien etwa zu Prävalenzraten von bis 40% bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hinsichtlich des Konsums von Cannabis gelangen, stellte sich für den Verfasser dieser Studie die Frage, inwieweit durch die Kriminalisierung jeglichen Umgangs mit Suchtgiften tatsächlich präventive Auswirkungen gegeben sind und dadurch dem Wunsch nach dem Schutz der Volksgesundheit Rechnung getragen werden kann bzw der Verbotszweck und das Verbotsziel der Drogengesetzgebung hiefür überhaupt geeignet erscheinen oder vielmehr an sich bereits zu hinterfragen sind.
Den Untersuchungsgegenstand bildete, neben der Erhebung demographischer Daten, das Konsumverhalten und die Konsummotivation sowie deren Selbsteinschätzung, die Beurteilung der subjektiv erlebten Drogenaufklärung und der Gefährlichkeit illegaler Drogen sowie die Auswirkungen der aktuellen Rechtslage (Verfügbarkeit, spezialpräventive Wirkung, etc.) auf das Konsumverhalten.
Während in einem ersten Schritt 869 Probanden mittels standardisiertem Fragebogen befragt wurden, kamen in einem zweiten Schritt ExpertInnen zu Wort und konnten zu dieser Thematik, insbesondere in drogenpolitischer Sicht, Stellung beziehen.
In Beantwortung der obigen Fragestellungen kann zusammenfassend konstatiert werden, dass es sich bei der Stichprobe in erster Linie um sozial integrierte Personen handelt und die Illegalisierung größtenteils ihr Ziel verfehlt. Während einerseits kaum ein Unrechtsbewusstsein seitens der Konsumenten gegeben ist und auch behördliche Auflagen nur bedingte und temporäre Wirksamkeit zeigen, reagiert auch die Angebotsseite rasch auf rechtliche Veränderungen und das Ziel der Angebotsreduktion praktisch nicht umsetzbar, so dass zB die drogenpolitische Zielsetzung der UNO nach einer drogenfreien Gesellschaft vielmehr als Illusion denn als verwirklichbares Ziel anzusehen ist.
Year of publication: |
2010
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Authors: | Feigl, Martin |
Subject: | Kriminologie | Rechtssoziologie, Rechtspsychologie | Strafrecht |
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