Die Bedeutung von Vorleistungsimporten und nichtpreislicher Wettbewerbsfähigkeit für den deutschen Leistungsbilanzsaldo
Deutschland weist seit mehreren Jahren einen anhaltenden Leistungsbilanzüberschuss auf. Im Vorfeld der Finanz- und Wirtschaftskrise stieg der Überschuss über mehrere Jahre deutlich an und hatte im Jahr 2007 über 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreicht. Neben Deutschland wiesen auch weitere EU-Länder, z.B. Österreich, Schweden oder Finnland anhaltende und steigende Leistungsbilanzüberschüsse auf. Gleichzeitig hatten andere, vor allem südeuropäische, EU-Länder wachsende und anhaltende Leistungsbilanzdefizite. Seit 2007 haben sich zwar die Leistungsbilanzsalden fast aller europäischen Länder wieder verringert, Deutschland verzeichnet jedoch nach wie vor einen Überschuss von 6 bis 7 Prozent des BIP. Leistungsbilanzungleichgewichte sind oftmals Ausdruck unterschiedlicher Wettbewerbsfähigkeit. Gerade Deutschland wird häufig vorgeworfen, seine Wettbewerbsfähigkeit mittels übermäßiger Lohnzurückhaltung gestärkt zu haben. Deutschlands Exporte seien dadurch relativ preiswert geworden und der Leistungsbilanzüberschuss gewachsen. Gleichzeitig hätten andere Länder an Wettbewerbsfähigkeit verloren (z.B. durch zu hohe Lohnabschlüsse). Ihre Exporte seien deshalb relativ teuer geworden und ihre Leistungsbilanzdefizite gewachsen. So hätten die Ungleichgewichte zugenommen. [...]
Year of publication: |
2014
|
---|---|
Authors: | Bickenbach, Frank ; Bode, Eckhardt ; Fritsch, Ursula ; Görg, Holger ; Görlich, Dennis ; Schwörer, Tillmann |
Publisher: |
Kiel : Institut für Weltwirtschaft (IfW) |
Saved in:
freely available
Saved in favorites
Similar items by person
-
Bickenbach, Frank, (2014)
-
Bickenbach, Frank, (2014)
-
Produktivität in Deutschland: Messbarkeit und Entwicklung
Ademmer, Martin, (2017)
- More ...