Die internationale Wettbewerbsfähigkeit ganzer Volkswirtschaften: Ein Phänomen auf der Suche nach einer Theorie
Die vorliegende Arbeit versucht, anhand eines ricardianischen Modells eine theoretische Fundierung des Konzepts der gesamtwirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit zu leisten. Im Rahmen dieses Theorieansatzes lassen sich wechselkursbedingte Störungen der internationalen Arbeitsteilung identifizieren, die unabhängig von den einzelwirtschaftlichen Determinanten des Außenhandels sind. Im Gegensatz zu Krugman kann man also feststellen, daß es durchaus sinnvoll ist, mit dem Konzept einer gesamtwirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit zu operieren. Dieses deckt sich mit dem auf Balassa zurückgehenden Ansatz einer gesamtwirtschaftlichen "ability to sell". Das damit kompatible Meßkonzept für gesamtwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit ist der reale Wechselkurs auf der Basis von Lohnstückkosten. Empirische Studien zeigen, daß dieser Indikator in der Regel relativ gut geeignet ist, die Entwicklung von Import- und Exportströmen zu erklären. Gegenüber dem in der Diskussion häufig verwendeten Konzept einer gesamtwirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit – im Sinne aller für das Realeinkommen und die Beschäftigung eines Landes relevanten Variablen – hat der hier verwendete Ansatz den Vorzug, daß er die spezifisch wechselkursbedingten Störungen der internationalen Arbeitsteilung sehr viel genauer ermitteln kann.
Year of publication: |
1995
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---|---|
Authors: | Bofinger, Peter |
Published in: |
Kredit und Kapital. - ISSN 0023-4591. - Vol. 28.1995, 4, p. 467-497
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Publisher: |
Berlin : Duncker & Humblot |
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