Die kommunale "Hilfe zur Arbeit" im Kontext kapitalistischer Arbeitsdisziplinierung
Tobias Wölfle & Oliver Schöller
Unter dem Begriff der Hilfe zur Arbeit subsumiert das Bundessozialhilfegesetz die arbeitserzieherischen Instrumente der Sozialhilfe. Der Beitrag stellt zunächst die historische Verbindung von Fürsorge und Arbeitsdiszi-plinierung im Kontext der unterschiedlichen kapitalistischen Epochen dar, um darauf aufbauend die Entwicklungstendenz der Hilfe zur Arbeit innerhalb der letzten bei-den Jahrzehnte zu untersuchen. Dabei wird gezeigt, dass die arbeitsdisziplinieren-den Elemente der Hilfe zur Arbeit mit dem Anstieg der Arbeitslosigkeit sowohl auf bundespolitischer als auch auf kommunaler Ebene an Bedeutung gewonnen haben. Das duale System von Arbeitslosen- und Armensicherung verhindert jedoch eine effiziente Umsetzung der ganzheitlichen Erfassung der Arbeitslosen. Mit der aktuellen im Rahmen der sogenannten Hartz-Kommission entwickelten Arbeitsmarktreform, zeichnet sich eine Lösung dieses Problems ab. Dabei tangiert das liberale Paradigma zusehends den Bestand der sozialen Bürgerrechte.