Die Vermeidung von Bank Runs und der Erhalt von Marktdisziplin: Das Dilemma der Bankenregulierung?
Das Vertrauen privater Einleger in ihre Banken spielt eine wichtige ökonomische und regulatorische Rolle, da sein Verlust Systeminstabilität herbeiführen kann. Die Vermeidung von Bank Runs ist die Intention von Einlagensicherungssystemen. Im deutschen Bankensystem werden Einleger durch zwei unterschiedliche Konzepte abgesichert: Zum einen durch die Einlagen- und zum anderen durch die Institutssicherung. Erstere soll den Erhalt von 100.000 Euro im Falle einer Bankeninsolvenz sicherstellen, während letztere 100 Prozent des bei einer Bank gehaltenen Vermögens sichern und genau genommen den Insolvenzfall selbst vermeiden soll. In der Theorie führt eine solche Absicherung zu einem erheblichen Verlust an Marktdisziplin. Dieses Arbeitspapier identifiziert Unterschiede im Bankkundenverhalten unter Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Sicherungskonzepte und unterschiedlicher Fälligkeiten der Bankpassiva, zum einen Sicht- und Spareinlagen und zum anderen Inhaberschuldverschreibungen. Darüber hinaus stellt sich ein begründeter Verdacht heraus, dass sowohl das Geschäftsmodell als auch die Größe einer Bank eine wichtige Vertrauenskomponente darstellen. Diese beruht vermutlich auf der Annahme impliziter Staatsgarantien.