Die Wahlprogramme der Parteien für Mittelstand und Unternehmensgründungen : nicht immer wird die Bedeutung des Mittelstands anerkannt
Klaus-Heiner Röhl
Der Mittelstand bildet mit nahezu 3,5 Millionen Unternehmen die Basis der deutschen Wirt-schaftsstärke. Unternehmensgründungen sind für die ständige Erneuerung der mittelständi-schen Unternehmenslandschaft unerlässlich; innovative Start-ups bringen wichtige Innovatio-nen auf den Markt, die etablierten Unternehmen zu riskant erscheinen. Die Pläne der Parteien zur Bundestagswahl für den Mittelstand sowie die Förderung und Erleichterung von Gründun-gen sind daher hoch relevant. In diesem Policy Paper werden die Wahlprogramme der Parteien, die potenziell vor einer Regierungsbeteiligung stehen könnten, auf ihre Relevanz für die mittel-ständische Wirtschaft hin untersucht. Da mittelständische Unternehmen durch Bürokratie und Regulierung kapazitätsbedingt besonders belastet sind, werden auch neue Regulierungsvorha-ben beziehungsweise Pläne zum Bürokratieabbau berücksichtigt. Eine besondere Rolle für die weitere Wirtschaftsentwicklung spielt die Digitalisierung, wie die Corona-Pandemie schlaglicht-artig verdeutlicht hat. Viele mittelständische Unternehmen sind in der Digitalisierung eher Nachzügler, was für die deutsche Verwaltung in der Einführung des E-Governments allerdings ebenfalls gilt. Da die digitale Infrastruktur und die Digitalisierung der Verwaltung auch für den Mittelstand immer wichtiger werden, werden die Pläne der Parteien im Digitalbereich ebenfalls in die Untersuchung einbezogen.