Die Wahrheit über IKEA : ein Manager packt aus

Der schwedische Möbelriese steht für ein offenes, freundliches Lebensgefühl, sein Gründer Ingvar Kamprad (Jg. 1926) gilt als unternehmerisches Genie von großer persönlicher Bescheidenheit. Jetzt kratzt ein längjähriger persönlicher Mitarbeiter am liebenswerten Image, spricht von illegal ausgebeuteten Ressourcen (Ikea fällt im Jahr 200 Mio. Bäume) und einer sektenartig operierenden Firmenhierarchie und nennt Kamprads Selbstdarstellung mit Alkoholproblemen und Legasthenie eine professionell inszenierte Gefühlsfassade. Das ist keine Abrechnung und kein Enthüllungsbuch sondern der unterhaltsame Blick in das Innenleben eines Konzerns, der im allgemeinen nicht durch Transparenz besticht. Stenebo bewundert Kamprad, seine Vorwürfe beziehen sich auf Probleme, wie sie in jedem Großkonzern zu finden sind, hier allerdings manchmal in leicht schrulliger Variante. Spannend der Führungsstil des Patriarchen, mit der Erbfolge könnte die Erfolgsstory ins Schlingern geraten. Im Anhang die berühmten 9 Dogmen der Ikea-Unternehmensphilosophie. Vgl. a. R. Jungbluth: "Die 11 Geheimnisse des Ikea-Erfolgs" (BA 5/06). (2) (Rendel Morsbach)