Doping im Radsport als kollektives Gleichgewicht
Der Fall Jan Ullrich hat jüngst bestätigt, was von vielen Experten der Radsportszene schon immer vermutet worden war: Doping im Radsport ist ein flächendeckendes Phänomen. In der sportökonomischen Literatur gibt es verschiedene Modelle, die zeigen, unter welchen Bedingungen Doping eine individuell rationale Strategie sein kann. Formal handelt es sich bei Doping um ein Nash-Gleichgewicht: Wählt mein Konkurrent die Strategie Doping, ist es für mich ebenfalls vorteilhaft zu dopen. Doping ist die wechselseitig beste Antwort und für niemanden besteht ein Anreiz, von dieser Strategie abzuweichen. Aus wohlfahrtstheoretischer Sicht ist dieses Gleichgewicht jedoch sozial ineffizient. Ein garantierter vollständig dopingfreier Radsport würde nicht nur von den Zuschauern, sondern aufgrund der Gesundheitsrisiken des Dopings auch von den Fahrern selbst vorgezogen werden. An der Wettbewerbssituation unter den Fahrern änderte sich in beiden Zuständen, dem vollständig dopingfreien Zustand und jenem mit flächendeckendem Doping, nichts. Im Sinne des Pareto-Kriteriums könnten also alle Akteure in einem Zustand ohne Doping besser gestellt werden - ein klassisches Gefangenendilemma also.
Year of publication: |
2006
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Authors: | Vöpel, Henning |
Institutions: | Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) |
Saved in:
freely available
Extent: | application/pdf |
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Series: | HWWI Research Papers. - ISSN 1861-504X. |
Type of publication: | Book / Working Paper |
Language: | German |
Notes: | Number 1-2 |
Source: |
Persistent link: https://www.econbiz.de/10009211108
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