E-Government - Ansatz für die Staatsmodernisierung in Entwicklungsländern?
Electronic Government oder kurz: E-Government kann dazu beitragen, die Effizienz, Leistungsfähigkeit und Transparenz staatlicher Institutionen signifikant zu stärken. Aber die Potenziale der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) lassen sich nicht ohne weiteres realisieren. Schnelle Erfolge sind vor allem dann zu erreichen, wenn bereits eine solide institutionelle Basis sowie eine gute fachliche und infrastrukturelle Ausstattung vorhanden sind – Voraussetzungen, die viele Entwicklungsländer nicht erfüllen. E-Government zielt darauf ab, nach innen wie außen neue Kommunikationskanäle zu erschließen, Verfahren zu vereinfachen, die Zugänglichkeit von öffentlichen Akteuren und Leistungen zu erhöhen und den Zugriff auf Informationen zu verbessern. Damit sind die neuen Technologien oft auch Träger demokratischer, kundenorientierter und dezentralisierter Politik- und Verwaltungsmodelle. Um diese in die Praxis umsetzen zu können, müssen Reformen in ein Gesamtkonzept eingebettet sein, welches die Nachfrage der Kunden und Zielgruppen ebenso berücksichtigt wie die Erfordernisse der verwaltungsinternen Kooperation und Vernetzung.Auf absehbare Zeit werden vor allem Industrie- und fortgeschrittene Entwicklungsländer in der Lage sein, solche umfassenden Strategien zu entwerfen und umzusetzen. Aber auch den ärmeren Ländern eröffnen sich Nutzungsmöglichkeiten. Häufig sind es weniger finanzielle oder infrastrukturelle Engpässe als vielmehr politische Blockaden, welche die Modernisierung staatlicher Institutionen verhindern.Entwicklungszusammenarbeit (EZ) kann E-Government einsetzen, um die Partner bei der Konzipierung und Umsetzung von politischen und Verwaltungsreformen zu unterstützen. Besonders im Rahmen von Demokratieförderung und Verwaltungsmodernisierung sowie bei der Verbesserung der marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann der Bezug auf E-Government sinnvoll sein, wenn es gelingt, über den direkten Nutzen der neuen Technologien hinaus gemeinwohlorientiertes Regieren und Verwalten zu fördern und die reformfreudigen Kräfte zu stärken.
Year of publication: |
2003
|
---|---|
Authors: | von Haldenwang, Christian |
Publisher: |
Bonn : Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) |
Saved in:
freely available
Series: | Analysen und Stellungnahmen ; 1/2003 |
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Type of publication: | Book / Working Paper |
Type of publication (narrower categories): | Research Report |
Language: | German |
Other identifiers: | hdl:10419/199864 [Handle] RePEc:zbw:dieaus:12003 [RePEc] |
Source: |
Persistent link: https://www.econbiz.de/10012021307
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