Ergebnisse einer wöchentlichen Geldstromanalyse für die Bundesrepublik Deutschland
Ergebnisse einer wöchentlichen Geldstromanalyse für die Bundesrepublik Deutschland Die Transaktionen in einer Volkswirtschaft werden mit Zahlungen finanziert, d.h. entweder mit den vorhandenen Geldbeständen oder mit zusätzlichen Krediten. Für die kreditpolitische Steuerung durch die Zentralbank ist aber lediglich die Kreditgewährung beeinflußbar. Werden andere Instrumente als die Kreditplafondierung eingesetzt, gilt es die liquiden Mittel der Banken zu regulieren. Die Höhe dieses Liquiditätssaldos wird von Marktfaktoren bestimmt, auf deren Wirken die Notenbank keinen unmittelbaren Einfluß hat. Die liquiden Mittel werden von den Banken zur Kreditgewährung und zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit in verschiedenen liquiden Anlageformen gehalten. Die Kreditpolitik kann entweder unmittelbar den Umfang der zu den liquiden Mitteln rechnenden Aktiva steuern oder aber nur die Verwendung des Liquiditätssaldos. Indikator und Kontrollmaßstab werden für den Liquiditätssaldo mit Hilfe einer Geldstromanalyse gewonnen. Hier wurde eine wöchentliche Geldstromanalyse für die Bundesrepublik Deutschland für die Zeit von 1952 bis 1971 zugrundegelegt. Es zeigt sich dabei beispielsweise, daß der Bargeldumlauf und die öffentlichen Kassentransaktionen mit der Bundesbank regelmäßig wiederkehrende Bewegungen aufweisen, die zu Störungen der monetären Märkte führen. Das Auslandsgeschäft der Zentralbank als dritter Marktfaktor zeigt die starke Liquiditätsbeeinflussung, die der internationale Güter- und Kapitalverkehr mit sich brachte. Der Ausgleich der Liquiditätssalden erfolgte zum größten Teil über die Reservehaltung der Kreditinstitute. Daneben hatten die Geldmarktanlagen nur eine geringe Bedeutung. Der festgestellte ständige Wechsel von Liquiditätszuflüssen und -abflüssen hat nicht nur die monetären Märkte ständig in Wechselbädern unterworfen, sondern auch auf die konjunkturelle Entwicklung störend eingewirkt. Will man diese störenden Einflüsse beseitigen, dann gilt es, die Liquiditätsentwicklung zu verstetigen - mit Hilfe der Kreditpolitik. Besonders geeignet ist dafür die Mindestreservepolitik, bei deren Anwendung durch die Berücksichtigung von Saisonfaktoren den Liquiditätsschwankungen kurzfristig begegnet werden kann. Darüber hinaus müßten verstärkt Instrumente eingesetzt werden, die den Umfang der Bankenliquidität unmittelbar lenken können.
Year of publication: |
1974
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Authors: | Bredemeier, Sonning |
Published in: |
Kredit und Kapital. - ISSN 0023-4591. - Vol. 7.1974, 2, p. 166-191
|
Publisher: |
Berlin : Duncker & Humblot |
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