Ethik und Unternehmensführung

Die in der öffentlichen Meinung an die Unternehmung herangetragene Kritik und die an sie immer nachhaltiger gestellten gesellschaftlichen Anforderungen haben bei ihrer Leitung das Bedürfnis nach einer normativen Ordnung ihrer Beziehungen zu ihrer sozialen Umwelt und zu ihren Mitarbeitern immer deutlicher werden lassen. Dies schlägt sich in der Erarbeitung von Leitbildern, Führungsrichtlinien und gelegentlich einer Unternehmungsverfassung nieder. Dadurch treten ethische Normen in ihren Gesichtskreis. Im Hinblick auf die Bedeutung dieser Frage kommt auch die Wissenschaft nicht darum herum, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Dies führt zwangsläufig zu einer Auseinandersetzung mit dem seit den wissenschaftstheoretischen Arbeiten von Max Weber und Werner Sombart vorwaltend gewordenen Postulat der Werturteilsfreiheit der Wissenschaft. Der vorliegende Sammelband strebt die Vermittlung einer Übersicht über die grundsätzliche Betrachtung der Beziehungen zwischen Unternehmungsführung sowie der Unternehmungspolitik und der Ethik an. Die einzelnen Beiträge umfassen die ganze Spannweite der vertretenen Ansichten von der katholischen Soziallehre bis zur Diskursethik habermasscher Prägung. Auf diese zwangsläufig allgemein gerichteten grundsätzlichen Darlegungen entfällt der größte Teil des Buchs. Dazu gesellen sich eine Anzahl Artikel über erhebliche Einzelprobleme, durch welche die gesamthaft ausgerichteten Betrachtungen eine Vertiefung erfahren. Das Buch ist Prof. Dr. Arthur Rich gewidmet, der in jahrzehntelanger Forschungsarbeit und in der Lehre Bausteine von grundlegender Bedeutung zu einer Wirtschaftsethik erarbeitet hat