Freizeitverhalten Jugendlicher: bildungsorientierte Aktivitäten spielen eine immer größere Rolle
Young people's leisure activities are significantly different today than they were ten years ago. The obvious use of communication and entertainment electronics, such as cell phones, computers, and game consoles is only one aspect - there are also less visible changes: informal activities, e.g. meeting with friends, are being increasingly sidelined by education-oriented activities like extracurricular music lessons or sports. These are the findings of a study conducted by DIW Berlin based on longitudinal data from the statistically representative Socio-Economic Panel Study (SOEP). It showed that education-oriented pastimes are now important for more than 60 percent of all 16-year-olds. Ten years ago this applied to only 48 percent of all young people that age. The demand for education-oriented pastimes has increased across all social classes. Nevertheless, clearly identifiable social differences still remain. Young people from low-income households are therefore doubly disadvantaged, since less favorable conditions at home are compounded at school and during leisure time. Government policy has already recognized the need for action here and attempting to reduce persisting inequalities in leisure activities, such as expanding all-day schools and promoting education-oriented leisure activities specifically for children from low-income families. Jugendliche gestalten ihre Freizeit heute deutlich anders als noch vor zehn Jahren. Die augenfällige Nutzung von Kommunikationsund Unterhaltungselektronik wie Handys, Computern und Spielekonsolen ist dabei nur ein Aspekt - es gibt auch weniger sichtbare Veränderungen: Informelle Aktivitäten - wie Treffen mit Freunden - werden zunehmend verdrängt von bildungsorientierten Aktivitäten wie außerschulischem Musikunterricht oder Sport. Das zeigt eine Studie des DIW Berlin auf Grundlage von Daten der Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP). Auf repräsentativer statistischer Basis lässt sich nachweisen, dass bildungsorientierte Freizeitbeschäftigungen heute für über 60 Prozent aller 16-Jährigen eine Rolle spielen. Zehn Jahre zuvor traf dies lediglich auf 48 Prozent aller Jugendlichen in diesem Alter zu. Die Nachfrage nach bildungsorientierten Freizeitbeschäftigungen stieg dabei über alle sozialen Schichten hinweg. Dennoch haben die deutlich identifizierbaren sozialen Unterschiede nicht abgenommen. Jugendliche aus sozial schwachen Haushalten sind somit doppelt benachteiligt, da sich weniger günstige Bedingungen zu Hause, in der Schule und in der Freizeit gegenseitig verstärken. Die Politik hat an dieser Stelle den Handlungsbedarf bereits erkannt und versucht, etwa durch den Ausbau der Ganztagsschule sowie der gezielten Förderung bildungsorientierter Freizeitangebote für Kinder aus sozial schwachen Familien, die fortbestehende Ungleichheit im Freizeitbereich zu reduzieren.