Humanitäre Hilfe - Krieg und Terror: Kontinuität und Wandel eines Politikfeldes
Der Krieg gegen den Terror hat erneut die Problematik der humanitären Hilfe verdeutlicht. Im Rahmen dieser Analyse wird gezeigt, dass es sich um kein neues Phänomen handelt, sondern dass ein Prozess gradueller Anpassung der Akteure an eine sich verändernde Umwelt vorherrscht. Auf Grund des zunehmenden Engagements der Staaten hat sich das Komplementaritätsverhältnis zwischen Staat und Gesellschaft zugunsten der ersteren verschoben. Das hat zur Folge, dass die humanitären Hilfsorganisationen mit einem unauflöslichen Dilemma konfrontiert sind, solange die Staaten wie die Konfliktparteien sich nicht strikt die im humanitären Völkerrecht festgelegten Normen respektieren, lassen sich die Prinzipien humanitären Handelns unmöglich alle gleichzeitig einhalten, nämlich Unabhängigkeit, Neutralität und Unparteilichkeit. Auch wenn zuweilen argumentiert wird, der Krieg gegen den Irak habe eine völlig neue Situation geschaffen, so trifft dies generell nicht zu. Allerdings hat er dazu beigetragen, dass die humanitären Hilfsorganisationen zunehmend als „westlich“ identifiziert werden und sie damit in islamischen Regionen verstärkt ein Sicherheitsrisiko eingehen müssen. Damit läuft diese Analyse auf die Kernfrage hinaus, inwieweit der klassische Humanitarismus als überholt gelten muss. Vertreten wird die These, dass dies nicht der Fall ist.
Year of publication: |
2004
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Authors: | Eberwein, Wolf-Dieter |
Institutions: | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) |
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