Informationsgüter, für die Wirtschaftssubjekte eine positive Zahlungsbereitschaft haben, werden typischerweise in "Kopien" durch Speicherung auf lnformationsträgem verbreitet und durch Dekodierung einer Kopie genutzt. In wohlfahrtsökonomischer Betrachtung sollte keinem Anbieter eines vorhandenen Informationsgutes ein exklusives Preisausschlußrecht gewährt werden. Für neu zu erstellende Informationsgüter ergibt sich aber eine völlig andere Bewertung, denn ein neues Informationsgut wird nur dann entstehen und verbreitet, wenn der (potentielle) Anbieter erwartet, daß der Verkaufserlös zusätzlich zu den Kosten der verkauften Kopien mindestens auch die Produktionskosten des lnformationsgutes deckt. Die Erfolgschancen für die Einführung eines neuen Informationsgutes sind deshalb um so größer, je günstiger die Kopierkostenstrukturen des Anbieters gegenüber denen von Selbstversorgern sind, je eindeutiger und länger dem Anbieter ein Preisausschlußrecht gewährt wird und je geringer im Falle der Zuordnung dieses Rechts die Kosten der Rechtswahrnehmung des Anbieters sind. Das Dilemma zwischen statischer Allokationsineffiienz (Preisauschluß führt immer zu Unterversorgung) und dynamischer Allokationseffizienz (Preisausschluß als Anreiz zur Produktion und Verbreitung neuer Informationsgüter) macht eine komparative Analyse alternativer Allokationsverfahren notwendig, wobei der Markt wegen der Tendenz zur dynamischen Effizienz in vielen Fällen anderen Verfahren vorzuziehen sein dürfte. Dennoch sind staatliche Eingriffe in die Marktallokation unter bestimmten Bedingungen wohlfahrtsmäßig begründet. Einer dieser Situationen sind sehr hohe Kosten der Durchsetzung von Verwertungsrechten. Es wird auch gezeigt, daß für eine Klasse von ("meritorischen") Informationsgütern, die mit zunehmender Verbreitung den sozialen, kulturellen und/oder demokratischen Zusammenhalt einer Gesellschaft fördern, die Marktversorgung zu erheblicher Unterversorgung führen würde, da ihre Verbreitung mit positiven Externalitäten (Netzeffekten) verbunden ist.