Internationalisierungsstrategien in der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie - eine empirische Untersuchung
Gegenstand der Dissertation ist die Untersuchung von Internationalisierungsstrategien deutscher Textil- und Bekleidungsunternehmen. Die Arbeit basiert neben einer Auswertung der Literatur zum Thema der Globalisierung und der Internationalisierung hauptsächlich auf einer eigenen durchgeführten und ausgewerteten empirischen Analyse in Form eines schriftlichen Fragebogens. Die Gestaltung der schriftlichen Befragung wurde mit den wichtigen Fachverbänden abgestimmt. Beteiligt haben sich 122 Textil- und Bekleidungsunternehmen. Zunächst erfolgt eine Darlegung der Literatur zu den Themen der Globalisierung und der Internationalisierung, innerhalb derer ein besonderes Augenmerk auf das Thema der Direktinvestitionen gelegt wird. Dort werden die unterschiedlichen Direktinvestitionsmotive klassifiziert und darauf aufbauend die wirtschaftlichen Effekte von Direktinvestitionen aus theoretischer und empirischer Sicht analysiert. Die anschließende Betrachtung der Charakteristik der Textil- und Bekleidungsindustrie bringt unter anderem zum Vorschein, dass dieser Industriezweig aufgrund der Eigenschaft einer "textilen Kette" besonders gut in der Lage ist, eine internationale Streuung der Aktivitäten innerhalb des Produktionsprozesses vorzunehmen. Die sich anschließende Darstellung der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie anhand einiger wirtschaftlicher Kenngrößen zeigt, dass dieser Wirtschaftszweig inzwischen auf einen anhaltenden Abschwung zurückblicken kann und die Unternehmen auf unterschiedliche Art reagiert haben. Dabei ist relevant, ob die Unternehmen einen hohen Anteil an Konfektionsarbeit aufweisen, da diese arbeitsintensive Komponente aufgrund des wichtigen Standortfaktors Lohnkosten eine entscheidende Rolle spielt. Innerhalb der eigenen empirischen Untersuchung werden die Themen Auslandsengagement, Internationalisierungsmotive, Standortfaktoren, Wettbewerbsfähigkeit und die Beurteilung von politischen Maßnahmen erforscht. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse erfolgt anhand der Instrumente des bivariaten Mittelwertvergleichs und der linearen Regressionsrechnung. Die Ergebnisse zeigen, dass konfektionierende Unternehmen einen höheren Internationalisierungsgrad aufweisen. Unter den Faktoren zur Direktinvestitionstätigkeit spielen Marknähe und niedrige Arbeitskosten mit Abstand die wichtigste Rolle. Zusammenfassend kann weiterhin festgehalten werden, dass die in Deutschland vorzufindenden hohen Arbeitskosten einen erheblichen Standortnachteil darstellen und die Unternehmen sich veranlasst sehen, im Ausland zu investieren. Allerdings spielen bei nicht konfektionieren Unternehmen Marktmotive die primäre Rolle innerhalb ihrer Auslandaktivitäten. Im Mittelpunkt aktueller Debatten zu den Textil- und Bekleidungsmärkten stehen weiterhin handelspolitische Themen. Ein Aspekt, den es in Zukunft zu beurteilen gilt, ist die sukzessive Aufhebung der Sonderstellung der Textil- und Bekleidungsindustrie mit dem Auslaufen des Agreements on Textiles and Clothing (ATC) Ende 2004.
Year of publication: |
2003
|
---|---|
Authors: | Schneider, André Arno Anton |
Publisher: |
RWTH Aachen / 08 Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Fakultät für Wirtschaftswissenschaften |
Subject: | Deutschland | Textilindustrie | Internationalisierung | Direktinvestition | Wettbewerbsstrategie |
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