Inwiefern kann Behavioral Economics das Ernährungsverhalten erklären und beeinflussen? Eine Analyse anhand des verhaltensökonomischen Konzeptes Nudging in der Mensa der Hochschule Pforzheim
[Zielsetzung und Aufbau der Arbeit] Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen differenzierten Überblick über relevante verhaltensökonomische Theorien und Konzepte herzustellen und diese in den Rahmen des Ernährungsverhaltens einzuordnen. Anhand der Praxisstudie soll ein Verständnis dafür geschaffen werden, wie Mensabesucher der Hochschule Pforzheim Kauf- und Ernährungsentscheidungen treffen und inwiefern diese durch Nudging beeinflussbar sind. Zu Beginn soll eine grobe Zusammenfassung über verschiedene Aspekte der Ernährungsweise innerhalb der deutschen Bevölkerung stattfinden (Kapitel 2.1). In diesem Zusammenhang wird erläutert, was unter einer gesunden Ernährung verstanden wird und worin Gründe für das Scheitern einer solchen liegen können (Kapitel 2.2). Damit soll die Relevanz von Nudging im Ernährungsbereich aufgezeigt werden. Anschließend folgt eine Einführung in die Verhaltensökonomik (Kapitel 3.1). Dabei wird auf das traditionelle Bild eines Konsumenten eingegangen und argumentiert, weshalb dieses durch Behavioral Economics revolutioniert wurde (Kapitel 3.2). Des Weiteren wird auf das begrenzt rationale Handeln des Menschen eingegangen. Hier spielt beispielsweise die (fehlende) Selbstkontrolle eine bedeutende Rolle (Kapitel 3.3.1) sowie psychologische Effekte wie die Zeitinkonsistenz, das hyperbolische Diskontieren (Kapitel 3.3.2) und der Überoptimismus (Kapitel 3.3.3). Es wird dabei jeweils beispielhaft auf das Ernährungsverhalten Bezug genommen. Nachfolgend werden ausgewählte Heuristiken beziehungsweise Bias vorgestellt, die für die Forschungsfrage der Arbeit als besonders relevant erachtet werden. Dazu gehören das Anchoring (Kapitel 3.4.2), das Framing (Kapitel 3.4.3) sowie der Status-Quo-Bias (Kapitel 3.4.4). Im nächsten Kapitel wird das Konzept des Nudging definiert und erklärt (Kapitel 4.1). Dazu werden zum einen verschiedene Arten des Nudging hervorgehoben (Kapitel 4.2) und zum anderen relevante Beispiele aus der Literatur analysiert (Kapitel 4.3). Dies soll als Überleitung zum Praxisteil der Arbeit dienen. Kapitel 5 beschäftigt sich dann mit der konkreten Untersuchung von ausgewählten Nudges und dessen Auswirkung auf das Ernährungsverhalten der Studierenden, Professoren und Mitarbeitern1 der Hochschule Pforzheim. Hierbei wird anhand eines Feldexperiments und Interviews der Frage nachgegangen, ob Nudging in der Pforzheimer Hochschulmensa als sinnvoll erachtet werden kann. Danach erfolgt eine Diskussion, wie weit Nudging generell gehen sollte und inwiefern dabei politische, legale und ethische Aspekte eine Rolle spielen. Dazu wird der libertäre Paternalismus erklärt und kritisch betrachtet (Kapitel 6.1). Außerdem folgt eine Erörterung über die Debatte staatlicher Eingriffe im Sinne des Nudging (Kapitel 6.2). Abschließend werden im Fazit die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst (Kapitel 7.1) und die vorliegende Arbeit wird kritisch reflektiert (Kapitel 7.2). Des Weiteren wird ein kurzer Ausblick hinsichtlich des Themas gegeben (Kapitel 7.3).
Year of publication: |
2019
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Authors: | Süß, Theresa |
Publisher: |
Pforzheim : Hochschule Pforzheim |
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