Losing earth

Rezension: Ein Science-Thriller der besonderen Art! Wie konnte es kommen, dass die Tatsache der Erderwärmung mit ihren gefährlichen Folgen schon vor gut 40 Jahren klar war, breit diskutiert wurde, dann aber aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwand? Der junge Historiker Rafe Pomerance, der als Referent bei "Friends of the Earth" (vergleichbar mit dem BUND) beschäftigt ist, stößt 1979 bei der Lektüre einer regierungsamtlichen Studie auf den Hinweis, dass es durch die zunehmende Verbrennung von Kohle, Gas und Öl zu einer Klimakatastrophe im 21. Jahrhundert kommen würde. Der Autor folgt ihm durch die Achtzigerjahre bei dem Versuch, dieses Thema auf die politische Agenda zu setzen und trotz aller Rückschläge der Reagan-Jahre (1980-88), insbesondere der heftigen Gegenwehr der Öl- und Kohlelobby, zu Fortschritten zu kommen. Das Buch endet mit dem Scheitern bei der Klimakonferenz 1989 in den Niederlanden, als die USA jede verbindliche Regelung blockierten. Einleitungs- und Schlusskapitel machen deutlich, welche Chance zur rechtzeitigen Eindämmung der globalen Erwärmung hier verspielt wurde. Hochaktuell! (2)