Maastricht: Ausblendung Osteuropas ein Fehler
ln Maastricht wurde die Vertiefung der Zwölfergemeinschaft zur Wirtschafts- und Währungsunion beschlossen. Zugleich wurden den ärmeren EG-Ländern umfangreiche neue Finanzhilfen in Aussicht gestellt, die auch ihnen einen raschen Anschluß an die entscheidende dritte Stufe ermöglichen sollen. Kein Thema in Maastricht war eine erneute Erweiterung der Gemeinschaft. Neben einer Reihe westlicher Industrieländer streben auch Polen, Ungarn und die CSFR die Vollmitgliedschaft an. Andere östliche Bewerber werden folgen. Letztlich liegt die rechtzeitige Einbindung der mittel- und osteuropäischen Länder in den Integrationsprozeß im wohlverstandenen Eigeninteresse aller EG-Länder, auch der jetzigen "Nettoempfängerländer": Die Gründe sind heute die gleichen wie vor der Süderweiterung: Stabilisierung der jungen Demokratien und Erweiterung des Marktes mit allen darin angelegten Entwicklungschancen für die Gemeinschaft insgesamt. Dies erfordert zunächst umfangreiche Hilfeleistungen auch und gerade an Mittel- und Osteuropa. Angesichts knapper Kassen wurden die Prioritäten in Maastricht zu einseitig gesetzt.
Year of publication: |
1992
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Authors: | Franzmeyer, Fritz |
Published in: |
DIW Wochenbericht. - DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), ISSN 0012-1304. - Vol. 59.1992, 15, p. 188-193
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Publisher: |
DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) |
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