Materialflußorientierte Produktionssteuerung bei Variantenfließfertigung
Andreas Drexl, Carsten Jordan
Kurze Durchlaufzeiten trotz kundenorientierter, variantenreicher Produktion sind in vielen Branchen Bestandteil einer unverzichtbaren Wettbewerbsstrategie. Da die unterschiedlichen Varianten i.d.R. in Konkurrenz um die verfügbare Kapazität der Fertigungsanlagen stehen, ist ein erhöhter Koordinationsaufwand in der Ablaufplanung und Produktionssteuerung erforderlich. In dieser Situation werden in der Literatur v.a. Modelle und Verfahren zum "Level Scheduling" für "Mixed-model Assembly Lines" vorgeschlagen. Mit ihner Hilfe gelingt es jedoch nicht, den Materialfluß zu verstetigen sowie die Belastung der Arbeitsstationen zu erfassen. Als Alternative bietet sich das sogenannte "Car Sequencing" an, das im vorliegenden Beitrag mathematisch formuliert wird, und zwar als gemischt-ganzzahliges Programmierungsmodell und als konzeptionelles Modell. Während ersteres unmittelbar von MlP-Solvern gelöst werden kann, ist das zweite direkt in deklarativen Sprachen codier- und vom Inferenzmechanimus auswertbar. Die Vorteile dieses Ansatzes werden an Beispielen veranschaulicht.