Mehr Mensch! : gegen die Ökonomisierung des Sozialen

Wer wie Schneider seit über 20 Jahren sozialpolitische Veränderungen kritisiert ("Solidarpakt gegen die Schwachen", BA 12/93, und "Armes Deutschland", BA 1/10) muss sich jetzt erst recht gegen die wachsende Marktorientierung, Privatisierung und technokratische, profitorientierte Leistungsmessung wenden. Als Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes fordert er, dass ethische Grundlagen im Sozialen ebenso beachtet werden wie betriebswirtschaftlich effiziente Führung. Er sieht "Gutmenschen" diskriminiert und selbstverständliche sozialpädagogische Standards gefährdet. Er beklagt auch, dass die Empfehlungswürdigkeit von sozialen Einrichtungen von Nicht-Fachleuten (Ökonomen und Juristen) eingeschätzt wird und findet starke Worte gegen neoliberalen, platten Empirismus - betreffend auch PISA-Studien und Gutachten der Wirtschaftsweisen. Solidarität, Menschlichkeit und Menschenwürde müssen einem kalten Utilitarismus entgegengestellt werden. Das leistet fürsorgende Sozialarbeit. (2)