Nachhaltige Politikberatung : Der Ansatz normativer Institutionenökonomik
Dieser Aufsatz geht der Frage nach, was die Ökonomik beitragen kann, um den neuartigen Bedarf an gesellschaftlicher Politikberatung zu decken, der aus dem Anliegen der Nachhaltigkeit resultiert. Die Argumentation gliedert sich in fünf Abschnitte, denen jeweils eine These zugrunde liegt. Diese Thesen können vorab wie folgt formuliert werden:
Der Begriff Nachhaltigkeit thematisiert eine historisch neue Herausforderung. Erverleiht dem Anliegen Ausdruck, (welt-)gesellschaftliche Strukturen aufZukunftsfähigkeit hin zu programmieren. Dieses Anliegen einer auf die Kontinuierung ihrer eigenen Entwicklungsfähigkeit hin bedachten (welt-)gesellschaftlichen Selbstorganisation verlangt nach geeigneten Institutionen und erzeugt so einen spezifischen Bedarf an Politikberatung.
Nachhaltigkeit erfordert zum einen (welt-)gesellschaftliche (Selbst-)Steuerung: Zur Erreichung klar identifizierter Nachhaltigkeitsziele müssen die geeigneten Mittel gefunden werden. Hier kann die Ökonomik helfen, indem sie Informationen generiert und kommuniziert, die es ermöglichen, zwischen alternativen Mitteln, d.h.Anreizarrangements, die am besten geeigneten auszuwählen. Es geht umSteuerungsbeiträge für die institutionelle Formierung und Reformierung sozialerStrukturen.
Nachhaltigkeit erfordert zum anderen (welt-)gesellschaftliche (Selbst-)Aufklärung: In vielen Fällen gibt es noch keine klar identifizierten Nachhaltigkeitsziele, so dass eine Verständigung hierüber erst noch herbeigeführt werden muss. Dabei kann die Ökonomik helfen, indem sie Informationen generiert und kommuniziert, die es ermöglichen, sich an gemeinsamen Zielen zu orientieren und so der gesellschaftlichen Evolution eine konsensuale Ausrichtung zu geben. Verständigung gründet auf Verständnis: Es geht um Aufklärungsbeiträge für die institutionelle Formierung und Reformierung sozialer Strukturen.
Ein solcher Ansatz nachhaltiger Politikberatung wendet sich nicht nur an Politiker, Parteien, Ministerien und Verbände, sondern auch an zivilgesellschaftliche Organisa