Nation und Konflikt in Osteuropa nach dem Zusammenbruch des Kommunismus
Gerhard Wettig
An die Stelle der früheren Ost-West-Konfrontation ist eine - aus dem Zusammenbruch des Kommunismus resultierende - Freisetzung nationaler Sprengkräfte in Osteuropa getreten. Die Besonderheiten dieser Phänomene werden in der westeuropäischen Öffentlichkeit angesichts andersartiger historischer und politischer Voraussetzungen nur unzureichend erkannt und bedürfen daher einer differenzierenden Darstellung. Überragende Bedeutung kommt dabei der weiteren innenpolitischen und innenwirtschaftlichen Entwicklung von Schlüsselstaaten wie Rußland und der Ukraine zu. Die Auseinandersetzungen um Art und Richtung der jeweiligen nationalen Politik entscheidet sich im Innern des jeweiligen Landes.