Nicht-monetäre Aggregationsmethoden für Indikatoren der nachhaltigen Umweltnutzung
Dieter Cansier und Wolfgang Richter
Die bisherige Diskussion um Makroindikatoren für eine nachhaltige Nutzung der Umwelt weist auf eine Reihe unlösbarer Probleme bei der Konstruktion monetärer Indikatoren hin. Der alternative Ansatz, der auf physikalische Einheiten zurückgreift, hat vor allem das Problem der a priori fehlenden Kommensurabilität der unterschiedlichen Formen der Umweltnutzung zu lösen. Die Autoren präsentieren drei derartige Aggregationskonzepte und untersuchen ihre Aussagekraft. Dabei halten sie sich streng an das normative Nachhaltigkeitskonzept, das die Vorgabe von Umweltzielen und die Festlegung des anzulegenden Zeithorizontes voraussetzt. Im einzelnen werden erörtert: (1) der "reine" Ansatz, der die Häufigkeit der Zielverfehlungen zählt, (2) das "Person-Episode-Days"-Konzept, welches eine wohlfahrtstheoretische Gewichtung der Normverletzungen anwendet, und (3) der "Rates-to-Goals"-Ansatz, bei dem der Zielerreichungsgrad im Zentrum steht. @ The discussion of macro-indicators of sustainable development has shown that approaches based on monetary measures are inadequate. Alternative aggregation methods relying on physical units have to establish commensurability among different forms of environmental stress. Sticking closely to the concept of sustainability, the authors analyse three aggregation techniques: (1) the "pure" approach, that counts the number of missed environmental goals, (2) the "person-episode-days"-approach, that takes welfare considerations into account, and (3) the "rates-to-goals"-approach, that pays particular attention to the degree to which environmental goals are achieved.