Operationalisierungsversuche des Förderauftrags : Ergebnisse und Implikationen einer Literaturstudie
von Michael Tschöpel
Unternehmen kooperieren - ebenso wie Personen - um eine Kooperationsrente zu erzielen. Dies sind Werte, die ohne Zusammenarbeit nicht entstehen würden. Sie stehen den Kooperationspartnern zu. Bei der genossenschaftlichen Kooperation stellt sich dieser Zusammenhang auf eine besondere Weise dar, sind die Eigentümer eines gemeinsamen Un-ternehmens doch gleichzeitig Leistungspartner und Entscheidungsträger. Die Aktivitäten des Unternehmens haben sich an den Interessen der Kooperationspartner zu orientieren. Das Gesetz und die Tradition sprechen vom Förderauftrag bzw. von der Mitgliederförderung. Dessen bzw. deren Inhalte blieben von jeher vage. Heute ist dieser hohe Abstraktionsgrad der strategischen Orientierung mit zusätzlichen Herausforderungen verbunden, die nicht nur die konkrete Umsetzung erschweren, sondern auch die Kommunikation. Vor diesem Hintergrund ist es angebracht, in zeitgemäßen Kommunikationsstrategien auch kommunizierbare Begriffe und Inhalte zu verwenden. Der MemberValue, Werte für die Mitglieder, korrespondiert mit dem Förderauftrag und erfüllt die genannten Anforderungen. Ihn zu operationalisieren und zu messen bleibt eine herausfordernde Aufgabe für eine jede Genossenschaft. Michael Tschöpel hat es in diesem IfG-Arbeitspapier unternommen, Untersuchungen zu systematisieren und deren Ergebnisse zu analysieren, in denen sich Autoren um eine Operationalisierung des MemberValue bzw. des Förderauftrags bemüht haben. Diese Literaturübersicht steht am Beginn eines größeren Forschungsprojekts über konkrete MemberValue-Konzepte. Das Arbeitspa-pier stammt aus dem "IfG-Forschungscluster III Genossenschaftsstrate-gische Fragen". Kommentare und Diskussionsbeiträge sind herzlich willkommen.