Viele aktuelle Probleme im Luftverkehr hängen mit der Zahl der Flugbewegungen zusammen. Überfüllungen im Luftraum, erschwerte Koordination an Flughäfen, hohe Emissionen von Lärm und Schadstoffen sowie große Komplexität der Airlines sind Begleiterscheinungen zu vieler Flugbewegungen. Die vorliegende Studie untersucht, auf welchen Umfang sich die Zahl der Flugbewegungen in Europa bei unveränderter Transportleistung reduzieren lässt. Dazu wird eine Optimierung der Flugbewegungszahlen für ein europäisches Flugnetz der 140 meistbeflogenen Strecken vorgenommen. Stichtag ist der 17. November 2017. Es zeigt sich, dass bei gleicher Passagiertransportleistung die Zahl der Flugbewegungen auf 1/3 des gegenwärtigen Niveaus reduziert werden kann (von 2.040 Flügen pro Tag auf 738 Flüge pro Tag). Dabei kann die Verbindungsgüte teilweise sogar verbessert werden, weil alle Flüge des Netzes aufeinander abgestimmt sind. Das bedeutet: Die gegenwärtige Luftverkehrsstruktur besitzt erhebliche Reserven. Es gibt zu viele Flugbewegungen, die redundant sind. Es werden im Beitrag Reformmaßnahmen vorgeschlagen, die zu einer Verringerung der Zahl der Flugbewegungen (ohne die Passagiertransportleistungen und Reisegüte zu verringern) beitragen können.