Privathaushalt oder Heim? Bestimmungsfaktoren der Institutionalisierung älterer Menschen
Diese Studie soll den Stand der Forschung in der Bundesrepublik in dreifacher Hinsicht vorantreiben: Erstens haben wir durch das Zusammenfügen mehrerer Datensätze erstmals eine für sämtliche alten Bundesländer repräsentative Datengrundlage geschaffen, die sowohl Privathaushalte als auch Heimbewohner erfaßt. Zweitens berücksichtigen wir in einer multivariaten Logit-Analyse das Zusammenspiel aller in dieser Datengrundlage erfaßten Determinanten der Wahrscheinlichkeit, in einem Heim oder in einem Privathaushalt zu leben. Drittens wollen wir als eine der wenigen deutschen Studien den Einfluß der ökonomischen Rahmenbedingungen untersuchen. Als wichtigstes Fazit kann festgehalten werden, daß die ökonomischen Variablen einen deutlichen Einfluß auf die Wahrscheinlichkeit haben, in einem Heim zu leben. Personen mit einem höheren Nettoeinkommen wohnen eher in einem Heim, wogegen Personen mit Haus-und Grundbesitz eher in ihrem Privathaushalt verbleiben. Auch die Preiseffekte sind signifikant: Bei Konstanz aller anderen Faktoren ist die Wahrscheinlichkeit, in einem Heim zu leben, um so geringer, je höher der durchschnittliche Pflegesatz ist. Die Signifikanz der ökonomischen Effekte ist insbesondere in Hinblick auf die zukünftige Pflegeversicherung interessant, da sie bedeutet, daß die Nachfrage nach Heimplätzen weiter ansteigen wird, wenn die Heimkosten zumindest anteilmäßig von den Pflegekassen übernommen werden.
Year of publication: |
1995
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Authors: | Börsch-Supan, Axel ; Spieß, Katharina |
Institutions: | Institut für Volkswirtschaftslehre und Statistik, Abteilung für Volkswirtschaftslehre |
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