Privatschulen in Deutschland : Regulierung, Finanzierung, Wettbewerb
Helmut E. Klein
Privatschulen fungieren in der Entwicklung des deutschen Schulsystems traditionell als Schrittmacher und Innovator für Bildung und Erziehung. In vielen Fällen überzeugen ihre pädagogischen Konzepte und sie erweisen sich als genauso leistungsfähig oder sogar leistungsfähiger als staatliche Schulen – und das (aus Sicht des Steuerzahlers) zu deutlich geringeren Kosten. Bundesweit besuchen derzeit fast 640.000 Schüler eine allgemeinbildende Schule in freier Trägerschaft, einschließlich der Schüler an beruflichen Privatschulen sind es sogar über 870.000. Trotz dieser durchaus beachtlichen Größenordnung liegt der Anteil der Privatschüler an allen Schülern in Deutschland aber kaum höher als in den alten Bundesländern vor der Wiedervereinigung. Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern hat sich in Deutschland ein zwar effizientes, aber eher bescheidenes privates Schulwesen entwickelt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob und wie rechtliche Regulierungen die Privatschulfreiheit einschränken. Auf der Suche nach Antworten fokussiert die Studie im Wesentlichen auf bildungsökonomische Fragestellungen, die den Zusammenhang von Wettbewerb, Leistungsfähigkeit und Effizienz im Schulsystem untersuchen – unter besonderer Berücksichtigung der Rolle, die Privatschulen dabei spielen. Zentrales Ergebnis ist die Forderung nach einer besseren staatlichen Finanzierung von Privatschulen.