Räumliche Aspekte der Abfallwirtschaft

Zur Untersuchung der räumlichen Differenzierung des Instrumenteneinsatzes stell der Autor Überlegungen am Beispiel der Abfallwirtschaft an. Für die Raumplanung sieht er folgende Konsequenzen: Erstens machen die abfallwirtschaftlichen Implikationen der technischen und ökonomischen Veränderungen im Abfallbereich deutlich, daß sich Raumplanung nicht auf die - technisch optimierende - Standortplanung für Entsorgungseinrichtungen beschränken darf. Vielmehr sind ökonomische, soziologische und psychologische Elemente zu berücksichtigen. Ferner ist die Entsorgungsinfrastruktur in ihren komplexen Interdependenzen mit der räumlichen Produktions- und Siedlungsstruktur zu sehen, aus denen folgt, daß Entscheidungen im Entsorgungsbereich auf eben diese Strukturen zurückwirken. Zweitens ist die Abfallwirtschaft unter raumwirtschaftlichen Gesichtspunkten stärker als bisher in ihren Wertschöpfungsimplikationen zu sehen, d.h. in ihren möglichen Beiträgen zur regionalen Wirtschaft und zu den Entwicklungspotentialen. Drittens werden die anstehenden technologischen Veränderungen in der Abfallwirtschaft zu stärkerer regionaler Kooperation, wenn nicht gar zu weiteren Zentralisierungen der Abfallwirtschaft führen. Diese Konsequenzen sollten frühzeitig in den raumbezogenen Planungs- und Entscheidungsstrukturen berücksichtigt werden.