In diesem Beitrag geht es um Theoriepluralismus. Nicht, um ihn wieder einmal gegen die altpositivistische Idee der einen Wahrheit zu verteidigen oder ihn gegen eine wissenschaftspolitisch besonders erfolgreiche, hegemoniale Koalition in Stellung zu bringen (was freilich immer wieder ein guter Grund ist). Ich möchte ihn vielmehr als Methode beschreiben. Sie nenne ich Brillenmethode. Wenn Theoriepluralismus eine Haltung bezeichnet, die der Pluralität von Theorien positiv gegenüber steht und sie nicht für ein möglichst schnell zu überwindendes Übergangsstadium der Ureife eines Faches hält, dann ist die Brillenmethode eine Arbeitsweise...