Reform der Innovationssysteme in Osteuropa: nur schleppender Strukturwandel
Forschung und Entwicklung (FuE) werden in Ost- und Westeuropa gleichermaßen als Voraussetzung für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung angesehen. Aus diesem Grunde wären die Innovationsfähigkeit sowie Reformen im Wissenschafts- und Technologiebereich der EU-Beitrittskandidaten als wichtige Indikatoren bei den Beitrittsverhandlungen im Rahmen der EU-Osterweiterung heranzuziehen. Betrachtet werden im Wesentlichen die Höhe der gesamtwirtschaftlichen FuE-Aufwendungen und die Beteiligung an Forschungsprogrammen der EU. Viel wichtiger wäre es aber zu prüfen, ob der notwendige Strukturwandel im staatlich geförderten Wissenschafts- und Technologiebereich stattgefunden hat. In der Mehrzahl der Beitrittsländer dominierte bis Mitte der 90er Jahre der Staat bei der FuE-Finanzierung. Dies birgt die Gefahr, dass FuE-Angebots- und Nachfragestruktur stark divergieren. Empirische Studien belegen, dass sich osteuropäische Unternehmen zunehmend internationaler Innovations-, Produktions- und Absatznetzwerke bedienen und sich so von Engpässen im nationalen Innovationssystem unabhängig machen. Angesichts dieses Dualismus zwischen dem staatlichen, national ausgerichtetem Ansatz und der Internationalisierung auf Unternehmensebene erscheinen Bemühungen um eine stärkere Nachfrageorientierung der Innovationspolitik notwendig.
Year of publication: |
2000
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Authors: | Bitzer, Jürgen ; Hirschhausen, Christian von |
Published in: |
DIW Wochenbericht. - DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), ISSN 0012-1304. - Vol. 67.2000, 18, p. 283-289
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Publisher: |
DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) |
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