Die rentenversicherungsrechtliche Schutzklausel funktioniert nur approximativ richtig – Teil II (The German Pension Law's Protective Clause only Works by Approximation – Part II)

German Abstract: Bei den jährlichen Rentenanpassungen in Deutschland werden Kürzungen grundsätzlich unterbunden. Stattdessen werden diese in der Zukunft mit Steigerungen verrechnet. Die Berechnungen, die hierzu rentenrechtlich durchzuführen sind, vermengen arithmetische und geometrische Berechnungslogik. Näherungsweise liegt ein stimmiges Gesamtkonzept vor. An den Schnittstellen kann es jedoch zu unbefriedigenden Ergebnissen kommen. Wir betrachten die einzelnen Rechenoperationen genau. Wir sehen uns einen ehemaligen Änderungsvorschlag von mir an und erörtern darüber hinaus, wie ein konsistentes System basierend auf geometrischer Berechnungslogik auszusehen hätte. Wir behandeln ausführlich die Unterschiede der Berechnungskonzepte inklusive ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen. Abschließend betrachten wir, zu welchen Rentenhöhen sie in der jüngeren Vergangenheit ceteris paribus geführt hätten. Dabei werden wir erkennen, dass die bestehende Näherung brauchbar und die von mir zuvor vorgeschlagene immerhin akzeptabel ist. Leider werden wir auch zur Kenntnis nehmen müssen, dass die seit 2018 geltende Rechtslage ohne nachträgliche Verrechnung unterlassener Rentenkürzungen gemessen an der eingeführten Verhältnisgröße „Overperformance“ am unbefriedigendsten abschneidet