Soziale Rechte gegen Exklusion : Symposium zur Verabschiedung von Martin Kronauer ; [Symposium zum Thema "Soziale Rechte gegen Exklusion" ... am 2. Juli 2014]
Walter Siebel, Karin Gottschall und Emmerich Tálos
Am 2. Juli 2014 wurde Martin Kronauer, Professor für Strukturwandel und Wohlfahrtsstaat in internationaler Perspektive an der HWR und Mitglied des IPE, mit einem Symposium zum Thema "Soziale Rechte gegen Exklusion" aus dem aktiven Hochschuldienst verabschiedet. Die Begriffe "Soziale Rechte" und "Exklusion" stehen für die Schwerpunkte der wissenschaftlichen und politischen Arbeit Martin Kronauers. Exklusion bezeichnet den Ausschluss von sozialer Teilhabe. Seit den 1980er Jahren, und vor allem seit Beginn der Wirtschaftskrise 2008, ist sie auch in Europa wieder zum Thema geworden. Martin Kronauer hat die Forschung zu Exklusion wesentlich geprägt. Ebenso hat er die Möglichkeiten untersucht, ihr durch die Stärkung sozialer Rechte zu begegnen. Die Fachvorträge des Symposiums widmeten sich aktuellen Erscheinungsformen von Exklusion. Der Stadtforscher Walter Siebel von der Universität Oldenburg zeigte, dass die räumliche Polarisierung von Städten sowohl Ergebnis als auch Verstärker von Exklusion ist. Karin Gottschall von der Universität Bremen beleuchtete Exklusion aus der Perspektive des Geschlechterverhältnisses und machte deutlich, dass die Bildungsgewinne von Frauen zwar dazu beitragen, das "Ernährermodell" zu modernisieren, dabei aber gleichzeitig zu neuen Ungleichheiten zwischen Frauen unterschiedlicher Herkunft und Klassenzugehörigkeit beitragen. Emmerich Tálos von der Universität Wien zeigte die Ungleichheit verschärfenden Wirkungen der europäischen Krisenpolitik auf und plädierte für eine "Neukonstituierung" des europäischen Projekts unter sozialen, ökologischen und (geschlechter-)demokratischen Vorzeichen.