Sparkassen als Akteure einer integrierten Regionalentwicklung: Potential für die Zukunft oder Illusion?
Traditionell leisten Sparkassen einen wichtigen Beitrag für die Raumentwicklung in Städten und Regionen. Sie kennen die Probleme und Potentiale lokaler Ökonomien und sie haben Vertrauen zu den lokalen Akteuren. Das macht sie zu wichtigen Promotoren der Orte und Regionen, an denen sie wirken. Diesem in seiner Form weltweit einzigartigen öffentlich-rechtlichen Sparkassensystem stehen jedoch umfangreiche Veränderungen bevor. Der Streit mit der EU-Wettbewerbskommission über den besonderen Status kommunaler und regionaler Sparkassen ist zwar beigelegt, doch zu einem hohen Preis. Ab 2005 werden die traditionellen Garantieleistungen der öffentlichen Hand wegfallen. Dies wird die Refinanzierung merklich verteuern und die Wahrnehmung der Sparkassen als kommunale oder regionale Institute verändern. Wie sich die traditionell enge Bindung zwischen den Instituten und den Kommunen und Kreisen mittelfristig entwickeln wird, ist derzeit nicht abzusehen, auch nicht ob sie ihre starke Rolle als Promotor lokaler Wirtschaft beibehalten können und werden. All dies ist Grund genug sich diesem Thema zu widmen: der vorliegende Band der Grauen Reihe gibt einen umfassenden Überblick zur Struktur und aktuellen Situation im Sparkassensektor, beschreibt die Probleme und Ziele der Stadt- und Regionalentwicklung und untersucht, welchen Beitrag Sparkassen hierzu in Zukunft leisten können. Der vorliegende Beitrag basiert auf einer Diplomarbeit an der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund, die vom Deutschen Institut für Urbanistik ausgezeichnet wurde, weil sie - so die Auslober der Ausschreibung - "besonders wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis der kommunalen Selbstverwaltung vermittelt". Für die Veröffentlichung in der Grauen Reihe des Instituts Arbeit und Technik wurde diese Arbeit aktualisiert und ergänzt. Sie richtet sich an eine breite Zielgruppe: an Entscheider in den Sparkassen vor Ort und in Verbänden aber auch an Wissenschaftler, Politiker, Mitglieder von Verwaltungsräten, Regionalplaner und Wirtschaftsförderer, die Interesse daran haben, dass Sparkassen auch in Zukunft ihren Beitrag für die lokale Wirtschaft in Städten und Regionen leisten können.