Stabilisierungsfonds und makroökonomische Governance
Stabilisierungsfonds haben in den vergangenen Jahren, insb. während der letzten Energie- und Rohstoffpreishausse bis zum Sommer 2008, an Bedeutung gewonnen. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche strategische Rolle diese Fonds für die makroökonomische Governance von Ländern spielen. Es kann in zwei sehr unterschiedlichen Modellrahmen gezeigt werden, dass Stabilisierungsfonds die Lösung von Glaubwürdigkeitsproblemen der Politik entweder weniger dringlich machen oder herbeiführen. Beiden Modellrahmen ist gemein, dass die Verfügbarkeit von fiskalischen windfalls bzw. deren Anlage in Stabilisierungsfonds institutionelle Fortschritte behindern können. In diesem Sinn kann der in der Literatur seit langem bekannte ,,Ressourcenfluch“ um eine institutionelle Komponente ergänzt werden.