Die gesetzliche Krankenversicherung, für gut 70Millionen Menschen in Deutschland Garant einermedizinischen Versorgung, ist permanent inder öffentlichen Diskussion. Bei einem System,das im Jahre 2008 ca. 162 Mrd. Euro an Beiträgenund Steuermitteln ausgab, ist dies nicht verwunderlich.Aber es geht nicht nur darum, dass jederseinen – von ihm als gerecht eingestuften – Teilerhält, es geht um die Finanzierung und dieSicherstellung einer adäquaten Gesundheitsversorgung.Den rund 70 Millionen gesetzlich Krankenversichertenstanden im Jahr 2008 knapp 8,6 Millionen1privat Versicherte gegenüber. Da die privatKrankenversicherten überwiegend über einhohes Einkommen und ein niedriges gesundheitlichesRisiko verfügen, entzieht die Private Krankenversicherung(PKV) dem gesetzlichen, solidarischfi nanzierten System die Einnahmen und dieguten Risiken – die Armen und gesundheitlichAngeschlagenen bleiben so unter sich, wie auchdie Reichen und Gesunden. Dies ermöglicht, dasssich gesunde Menschen in der PKV zu einemgünstigeren Preis versichern können als es in derGesetzlichen Krankenversicherung (GKV) möglichist.Die Beamten, Selbstständigen und Bezieherhoher Einkommen mit den guten Risiken sind sogesund und damit so günstig, dass die PKV diemedizinischen Leistungen nicht nur zum normalenPreis, sondern mit einem Aufschlag erstattenkann. Ein Aufschlag, der die Leistungserbringernötigt, Privatpatienten bevorzugt zu versorgen.Mit der Folge, dass der Zugang zu medizinischenLeistungen vom Sozialstatus und nicht von derBedürftigkeit abhängig ist.Die Leistungserbringer freuen sich, die privatVersicherten freuen sich, nur die auf der Wartebanksitzenden, die Praxisgebühr und höherenBeiträge zahlenden Mitglieder der GKV freuensich nicht. Wie lassen sich diese Probleme zuGunsten aller abstellen? Aufl ösung der gesetzlichenKrankenversicherungen und damit risikoadäquateBeiträge für alle? Was passiert dannmit den Rentnern, chronisch Kranken, Behinderten,allen Personen in Tätigkeiten mit hohen Gesundheitsrisikenund geringen Einkommen, denmitversichert