Strategieansätze unterschiedlicher Energiepreisszenarien aus der Sicht von Politik, Notenbanken, Unternehmen und Investoren
Cornelia Koller; Wolfgang Pflüger; Axel-Adrian Roestel
Der zweite Teil der vorliegenden Studie untersucht zum einen die Auswirkungen steigender Energiepreise unter den Aspekten makroökonomischer Konsequenzen für die politisch Handelnden (Staat, Zentralbanken). Zum anderen werden die Folgen für die betroffenen Unternehmen und strategische Reaktionsmöglichkeiten auf der Sektorebene geschildert. Für beide Ansätze wird zudem gesondert auf die Sichtweise der Kapitalmärkte und die damit verbundenen Chancen und Risiken für Investoren eingegangen. Die Einschätzungen erfolgen auf der Grundlage des in Teil I geschilderten Basisszenarios. Dabei macht die historische Rückschau klar: die zwei Ölkrisen der 70er und 80er Jahre unterscheiden sich fundamental in ihrem makroökonomischen Verlaufmuster von den Phasen vor und nach den beiden Golfkriegen. Wie stark die Auswirkungen auf Wachstums- und Inflationsperspektiven letztendlich sind, hängt wesentlich ab von Tempo und Ausmaß der Energierohstoffverteuerung, der zeitlichen Dauer des Preisschocks, dem Grad der Rohstoffintensität einzelner Volkswirtschaften, den zuvor bestehenden Inflationserwartungen und den Reaktionen von Fiskal-, Notenbank- und Lohnpolitik. Wesentlich stabiler zeigten sich die Kapitalanleger in ihrer Einschätzung der Branchen. Preissprünge führten in der Vergangenheit stets zu vergleichbaren Reaktionsmustern. So können Vorschläge entwickelt werden, wie sich insbesondere Finanzinvestoren gegen anhaltend hohe Energiepreise schützen können. Wir haben zwei grundsätzliche Ansätze identifiziert: Unter der Verwendung strenger Selektionskriterien sollten Investoren auf Unternehmen aus den Bereichen der Energierohstoffgewinnung, der Umsetzung alternativer Energieformen, des speziellen Kraftwerksbaus und der Planung/Erstellung von Hafenanlagen setzen. Bei nicht Kapitalmarkt gebundenen Investments bieten realwirtschaftliche Anlageformen wie Immobilien und Edelmetalle hohen Schutz vor Wertverlusten. Grundsätzlich ist zwischen aktiven Gestaltungs- und passiven Vermeidungs- und Ausweichstrategien zu unterscheiden. Dies gilt für Staat, Notenbanken, Unternehmen und Investoren gleichermaßen.
Year of publication: |
2005
|
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Authors: | Koller, Cornelia ; Pflüger, Wolfgang ; Roestel, Axel-Adrian |
Published in: |
Energierohstoffe. - Hamburg : Berenberg Bank. - 2005
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freely available
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