Strombörsen im liberalisierten Strommarkt
Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten der Energierechtsnovelle markiert der Handelsbeginn an zwei deutschen Strombörsen den Eintritt in eine nächste Phase der Liberalisierung des deutschen Elektrizitätsmarkts. In diesem Monat beginnt an der Leipzig Power Exchange (LPX) der Spothandel mit Elektrizität, und im August soll in Frankfurt am Main die European Energy Exchange (EEX) folgen. Beide sollen später durch Terminmärkte ergänzt werden. Über diese Börsen dürften künftig zwischen 20 und 25 % des gesamten deutschen Stromhandels abgewickelt werden. Der börsliche Stromhandel und die neuen Strompreisindizes tragen dazu bei, die Markttransparenz auf dem Strommarkt zu erhöhen und Arbitragegewinne auf der europäischen Großhandelsebene zu vermindern. Die Erfahrungen, die bisher mit der skandinavischen (Nord Pool) oder der Amsterdamer Börse (APX), aber auch mit dem britischen Poolmodell gemacht worden sind, zeigen, dass die Effizienz des Börsenhandels in hohem Maße von den jeweiligen institutionellen Vorgaben und den Marktstrukturen abhängt. Der freie Wettbewerb steht in Frage, wenn die Zahl der Teilnehmer zu gering ist und marktbeherrschende Positionen einzelner Anbieter oder Nachfrager strategisches Verhalten ermöglichen. Fraglich ist, ob der Parallelbetrieb von mehreren Strombörsen in Deutschland auf Dauer wirtschaftlich tragfähig ist.
Year of publication: |
2000
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Authors: | Praetorius, Barbara |
Published in: |
DIW Wochenbericht. - DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), ISSN 0012-1304. - Vol. 67.2000, 25, p. 389-393
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Publisher: |
DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) |
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