Tagestourismus oder Wohnumfeldnutzung?

Zusammenfassung Gästezahlen bilden eine Grundlage für die Berechnung der ökonomischen Wirkungen des Tourismus und für die Entwicklung von Besuchermanagementstrategien der Gebietsverwaltungen. Viele Schutz- und Erholungsgebiete, vor allem jene, die in der Stadt oder am Stadtrand liegen, haben neben der (tages)touristischen auch eine Wohnumfeldfunktion, die zwar ökonomisch betrachtet wenig relevant ist, aber insbesondere für das Gebietsmanagement viele Herausforderungen mit sich bringt. Vorliegende Studie vergleicht drei größere Erholungs- und Schutzgebiete in Wien, deren Besucherstruktur sich aus unterschiedlichen Anteilen an Tagestouristen und BesucherInnen aus dem Wohnumfeld zusammensetzt, hinsichtlich Intensität und zeitlicher Verteilung der Erholungsnutzung. In allen Gebieten wurde mit denselben Besuchererfassungsmethoden (Langzeitzählung, Vor-Ort-Befragung) gearbeitet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich ein hoher Anteil an Tagestouristen in einer stärkeren zeitlichen Konzentration der Erholungsnutzung z. B. im Tages- oder Jahresverlauf manifestiert, während die Erholungsnutzung in Gebieten mit hohem Anteil an Wohnumfeldnutzung ausgeglichener ist.