The Double Whammy of Stagflation and Uncertainty
Die wechselseitige Verstärkung von Stagflation und Unsicherheit Empirische Untersuchungen konnten die neoklassische Behauptung nicht bestätigen, wonach die relative Variabilität der Inflation von Änderungen der allgemeinen Inflationsrate unabhängig ist. Inflation wirkt nicht-neutral. Und zwar wurden Zusammenhänge zwischen der relativen Variabilität der Inflation und der durchschnittlichen Inflationsrate, einer allgemeinen Instabilität oder Variabilität der Preise sowie der nicht antizipierten Inflationsrate und dem realen Wachstum aufgedeckt. Wir dagegen finden, daß alle diese erklärenden Variablen hoch korreliert sind, indem die Inflation einerseits mit einer geringeren Rate des Wirtschaftswachstums (Stagflation) verbunden ist und andererseits mit einer erhöhten Variabilität von Inflation und wirtschaftlichem Wachstum. Diese Zusammenhänge gehen offenbar auf ein stop-go-Verhalten der Geldpolitik zurück in einer Welt gewisser Lohn-Preis-Starrheit. Dadurch wurde im Verlaufe der typischerweise vorübergehenden monetären Kontraktionen das Wirtschaftswachstum relativ stärker verringert als die Inflation. Dieser stagflationsbedingte Anstieg der Variabilität von Inflation und Wachstum erschwerte mit steigendem Niveau der Inflation zunehmend ein genaues Prognostizieren der Inflationsrate. Das zeigt sich in der geschätzten positiven Beziehung zwischen Inflationsüberraschungen und unverzerrten Inflationsprognosen. Dieser sowohl kürzer- wie längerfristig positive Zusammenhang stellt die Schlußfolgerung der Invarianz in Frage, die sich aus makroökonomischen Modellen rationaler Erwartungen bei flexiblen Preisen ableitet. Denn die mit dem antizipierten Inflationsniveau verbundene Zunahme der Varianz sogar unverzerrter Prognosefehler wird das Verhalten risikoscheuer Marktteilnehmer ungünstig beeinflussen. Folglich ergeben sich in der kurzen Frist auch negative Auswirkungen auf reale Größen, wie Investitionen und Arbeitslosigkeit. Da es die gestiegene Variabilität erschwert, Inflation zutreffend zu antizipieren, wird darüber hinaus die Fähigkeit der Reallöhne beeinträchtigt, sich vollständig anzupassen. Dies wird auch längerfristig einen Anstieg der Arbeitslosenquote verursachen. Wenn Arbeit und Kapital komplementär sind, dann wird mit der Zunahme der antizipierten Inflationsrate sogar die Gleichgewichtsquote der Arbeitslosigkeit ansteigen
Year of publication: |
1983
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Authors: | Moosa, Suleman A. |
Published in: |
Kredit und Kapital. - ISSN 0023-4591. - Vol. 16.1983, 3, p. 297-315
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Publisher: |
Berlin : Duncker & Humblot |
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