The Role of Operating Guides in U.S. Monetary Policy: A Historical Review
Dieser Beitrag behandelt die Steuerungsmaßnahmen und monetären Orientierungsgrößen für die amerikanische Geldpolitik seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Während der späten 30er und während der 40er Jahre spielte die Geldpolitik eine relativ unbedeutende Rolle. Ende der 40er Jahre machte die Politik einer starren Stützung des Marktes für Staatsanleihen, vom Schatzamt gesteuert, die US-Zentralbank zu einem "Inflationsmotor". Die 1951 zwischen der Federal Reserve und dem Schatzamt getroffene "Abmachung" stellte die Unabhängigkeit der Geldpolitik wieder her. Um einen Rückfall in eine marktwidrige Festsetzung der Zinssätze zu vermeiden, beschloß die US-Zentralbank Anfang 1953, ihre Offenmarktgeschäfte auf Wertpapiere mit sehr kurzer Laufzeit zu beschränken. Diese Politik wurde unter der Bezeichnung "bills-only"-Doktrin bekannt. Mit der Ausrichtung dieser Offenmarktgeschäfte auf unmittelbare monetäre Ziele, insbesondere auf kurzfristige Zinssätze und "freie Reserven" der angeschlossenen Banken (member banks), versuchte die US-Zentralbank reale Ziele wie Wachstum, Vollbeschäftigung, Preisniveaustabilität sowie das Zahlungsbilanzgleichgewicht zu beeinflussen. Nachdem die Federal Reserve sich zunächst auf kurzfristige Zinssätze und freie Reserven festgelegt hatte, stieg sie Anfang der 60er Jahre auf sogenannte Zwischenziele um, indem sie sich auf das Geldmengenwachstum und auf die Zunahme der Bankkredite konzentrierte. Innerhalb dieser Entwicklung wurden zunächst Bankkredit- und später Geldmengenziele zur Begrenzung der Zinssatzentwicklung eingesetzt, wobei jedoch dies seine Grenzen fand, wenn gravierende Folgen für die Geldmengen- und Kreditexpansion drohten. Später wurden die Rollen von Geldmenge und Zinssätzen vertauscht mit monetären Zielen als Hauptaufgabe und Zinssätzen als festgesetzte Beschränkung. Die wachsende Bedeutung, die den Geldmengenzielen während der 70er Jahre zukam, war ein Spiegelbild der wachsenden Inflation und der Möglichkeit, daß unter diesen Bedingungen nominale Zinssätze für die Geldpolitik keine ver läßliche Richtschnur darzustellen brauchen. Jedoch blieb die US-Zentralbank dabei, sowohl die Zinssätze als auch die Geldmenge als Orientierungsgrößen in Betracht zu ziehen. Unter den verschiedenen Geldmengenkonzepten wurde der Geldmenge M; (Bargeld und Sichteinlagen) besondere Beachtung geschenkt. Mit Blick auf das nachlassende stabile Verhältnis zwischen einerseits M; und andererseits den Zinssätzen und dem Einkommen, das man ab 1974 feststellen konnte, wurde jedoch Ms» (M; plus Termin- und Spareinlagen bei commercial banks) gleiches Gewicht zugemessen.
Year of publication: |
1978
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Authors: | Wallich, Henry C. ; Keir, Peter M. |
Published in: |
Kredit und Kapital. - ISSN 0023-4591. - Vol. 11.1978, 1, p. 30-52
|
Publisher: |
Berlin : Duncker & Humblot |
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